Kohlenhydrate
Wie wichtig Ballaststoffe für den Darm und damit die ganze Gesundheit sind, welche Aufgaben sie haben und wie der Bedarf gedeckt wird erfährst Du hier.
Was sind Kohlenhydrate?
Kohlenhydrate bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Sie kommen in allen pflanzlichen Lebensmitteln vor und sind für Stützfunktion von Pflanzen, aber auch für die Fotosynthese verantwortlich.
Zu den Sacchariden (Kohlenhydrate) gehören Zucker, Stärkearten und alle Ballaststoffe.
Kohlenhydrate gelten als wichtiger Energielieferant in der Ernährung. Der Energiebedarf sollte gemäß Empfehlungen bis zu 50% aus Kohlenhydraten gedeckt werden, das entspricht 5g pro Kilogramm Körpergewicht.
Kohlenhydrate sind nicht lebensnotwendig (essentiell). Sie spenden dem Körper Energie, die alternativ auch über Eiweiß und Fette hergestellt werden kann.
Jedes Kohlenhydrat (außer unverdauliche Ballaststoffe) wird im Körper auf verschiedenen Wegen zu Glucose umgewandelt, um die Energieversorgung sicher zu stellen.
In manchen Ernährungsformen wird die Energie aus Proteinen und Fetten gewonnen, um bestimmte Zwecke zu erfüllen. Der Körper kann aus Protein (Alanin) und Glycerin (Fettsäurebestandteil) auch eigenständig Glucose herstellen, um Hirn und Zellen mit Energie zu versorgen.
Aufbau von Kohlenhydraten
Einfachzucker, sogenannte Monosaccharide, sind die Grundbausteine der Kohlenhydrate.
- Zu ihnen gehören Glucose, Fruktose (Fruchtzucker) und Galactose (schleimiger Milchzucker).
Disaccharide sind Zweifachzucker, die aus zwei Einfachzucker bestehen.
- Zu der Gruppe gehören der bekannte Haushaltszucker, Milchzucker und Malzzucker.
Verschiedene Einfachzucker werden in strukturierter Kettenform zu Zweifachzucker.
2 Monosaccharide bilden ein Disaccharid. Di steht für “zwei”. Glucose + Fruktose = Saccharose.
Polysaccharide sind Mehrfachzucker in kettenförmiger, langer Anreihung von 100 bis mehreren tausend Monosacchariden. Die komplexen, langkettigen Kohlenhydrate werden als die “guten Kohlenhydrate” bezeichnet.
- Zu den Polysachariden gehört Stärke, Dextrin, Glykogen aber auch besonders langkettige Ballaststoffe wie Cellulose und Inulin.
Es gilt: Je länger die Ketten der Kohlenhydrat-Moleküle, umso besser. Komplexe Stoffe muss der Körper aufwendiger verstoffwechseln, so erfolgt eine langsamere und gesündere Aufnahme als bei einfachen, isolierten Stoffen und schnellen Energielieferanten.
Glucose
Glucose ist ein Einfachzucker. In jedem Kohlenhydrat kommt Glucose vor.
- Kommt in jedem Organismus vor,
- Ist Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände, da es ein Baustein von Cellulose ist,
- Kann vom Körper selbst hergestellt werden,
- Ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt,
- Ist sogar Bestandteil unserer Blutzellen,
- Notwendig für Photosynthese.
Einfachzucker sind Grundbausteine aller Kohlenhydrate, auch von den Ballaststoffen. Einfachzucker werden als Energielieferant zu Glykogen, aber auch zu Fetten umgewandelt und dienen als Grundnährstoffe für Leben.
Fruchtzucker
Auch Fructose genannt, ist ein weiterer Einfachzucker (Monosaccharid). Er kommt natürlicherweise in Früchten vor, ist aber auch Bestandteil vom Haushaltszucker.
Fruchtzucker wird insulinverzögert vom Körper aufgenommen, hat also erst verspätet Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, da Fruktose nicht direkt in Glucose umgewandelt wird.
Stärke
Stärke ist ein Polysaccarid. Sie kommt in Pflanzen vor und ist ein großes, langkettiges Molekül aus Glucose-Ketten. Sie dient der Pflanze zur Speicherung von Energie in Form von Glucose.
Stärke kommt in Kartoffeln, Getreide, Hülsenfrüchten und Pudding vor und gilt in der Ernährung als wertvoller Energielieferant.
Anders als Zweifachzucker (bekannt als „Zucker“), ist Stärke komplex aufgebaut.
Sie besteht aus verzweigten Glucose-Ketten: 20 % wasserlösliche Amylose und 80 % wasserunlösliches Amylopektin. Über körpereigene Stoffwechselprozesse, ausgelöst über das aktivierende Enzym Alpha-Amylase, muss Stärke aufwendig zu seinem Endprodukt, der Glucose, abgebaut werden. Bei jedem Stoffwechsel und Abbauprozess wird Energie verbraucht.
Außerdem kann Stärke einen Kleister bilden, der bei Backwaren als Gerüst genutzt wird. Der Stärkekleister bindet Wasser, quillt also auf. Das Aufquellen führt in der Ernährung zu einem erhöhtem Sättigungsgefühl und zur Erhöhung des Volumens im Magen-Darm-Trakt.
Während einfache Zucker sehr schnell und ohne viel Energieaufwand in Körperenergie umgewandelt werden, müssen langkettige, komplexe Ketten durch diverse Prozesse geteilt werden. Positiv daran ist, dass Hormone als Botenstoffe keine Notsignale aussenden, alle Nährstoffe optimal und langsam verwertet werden können und die Verdauung geregelt stattfinden kann. Dadurch wird der Entgiftungsprozess und das Immunsystem gestärkt.
Ballaststoffe
Auch Ballaststoffe gehören zur Gruppe der Kohlenhydrate. Sie kommen in Zellwänden von Pflanzen vor. Ballaststoffe sind fasrige, unverdauliche Bestandteile von pflanzlichen Lebensmitteln. Die Faserstoffe liefern keine Energie und haben keine Kalorien, so werden sie auch nicht wie andere Kohlenhydrate zu Glucose umgewandelt.
Cellulose zum Beispiel bedeutet „aus Zellen bestehend“. Der Ballaststoff ist in der Lage, sehr viel CO2 zu binden. So unterstützt er in der Natur die Fotosynthese.
Jeder Ballaststoff besteht aus verschieden Kohlenhydrat-Molekülen.
- Cellulose besteht aus Glucose-Ketten. Es ist in Wasser unlöslich.
- Inulin besteht aus Fructose-Ketten. Es ist wasserlöslich.
- Pektin und Agar Agar besteht aus Galactose-Ketten (Schleimzucker), gilt deshalb als wasserlösliches Gelier- und Bindemittel.
Man unterscheidet zwischen wasserlöslichen- und unlöslichen Ballaststoffen. Beide sind gleichermaßen gesundheitsfördernd, wobei die wasserlöslichen Ballaststoffe leichter für den Körper verfügbar sind.
Ballaststoffe müssten eigentlich “Nützlinge” heißen. Sie sättigen lange, da sie aufquellen. Durch das erhöhte Stuhlvolumen verweilt Nahrung länger im Darm, Nährstoffe können besser aufgenommen und Giftstoffe effektiver abgebaut werden. Zudem regen Ballaststoffe die Darmtätigkeit an und sind Nahrung unserer wichtigen, nützlichen Darmbakterien. Für unsere Darmgesundheit sind Ballaststoffe unerlässlich. Dank ihnen wird der Stoffwechsel und das Immunsystem gefördert.
30 g Ballaststoffe am Tag sollten auf dem Teller landen. Durchschnittlich schaffen die Deutschen nur 20g, was deutlich zu wenig ist! Diabetikern werden 40 g Ballaststoffe geraten, da sie den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen.
Stoffwechsel von Kohlenhydraten
Nimm Dir gern kurz Zeit, um den Ablauf vom Stoffwechsel der Kohlenhydrate kennenzulernen. Dieses Wissen hilft im Alltag, insbesondere wenn nach dem Traumgewicht gejagt wird.
Wie Kohlenhydrate vom Körper aufgenommen werden
Der Kohlenhydrat-Stoffwechsel beginnt im Mund. Das Speichel-Enzym Amylase spaltet Mehrfachzucker in Zweifach-Zucker. Fazit: Verdauung beginnt beim Kauen!
In der Bauchspeicheldrüse werden weitere “spezifische”, passende Enzyme ausgeschüttet. Enzyme funktionieren als Katalysatoren ("Anstifter") für Stoffwechselvorgänge.
Weiter geht es im Dünndarm. Hier werden in der Darmwand die Zweifachzucker durch Enzyme in Einfachzucker (Glucose, Fructose, Galactose) gespalten. Der Vorgang wird durch Hormone als Botenstoff reguliert.
Von der Darmschleimhaut wird zuerst Glucose aufgenommen (resorbiert), anschließend Fructose und Galactose.
Vom Darm geht es in die Leber.
Ist der Glucose-Spiegel im Blut gering, wird Glucose sofort als Energie in die Zellen transportiert, insbesondere Blut und Hirn benötigen Glucose.
Ist genug Glucose vorhanden, so wird die abgebaute Glucose in Glykogen umgewandelt und eingelagert, sprich gespeichert. Sind die Speicher der Leber bereits voll, wird Glykogen in Zellen und Muskeln oder schließlich in Fettpölsterchen eingelagert.
Die Speicherung sorgt für die notwendige Energieversorgung des Körpers, sobald der Glucosespiegel sinkt. Das eingelagerte Glykogen kann jederzeit zu Glucose umgewandelt werden, und so Energie bereitstellen, wenn sie benötigt wird.
In der Leber werden schließlich auch Fruktose und Galactose zu Glucose umgewandelt.
In unserem Körper ist Glucose pure Energie. Egal welches verdauliche Kohlenhydrat wir aufnehmen, ob Zucker oder lange Kohlenhydrate, im Endeffekt wird alles zu Glucose umgewandelt.
Aber: Je komplexer das aufgenommene Kohlenhydrat, desto besser. Alle Stoffe können ruhig und optimal abgebaut und verstoffwechselt werden, wobei Energie verbraucht wird, was Kalorien verbrennt und den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt.
Bei purem Zucker har der Körper wenig zu tun, Glucose kann gleich ins Fettpölsterchen geschoben werden und Überschüsse landen im schlimmsten Fall im Dickdarm, wo gute Darmbakterien bei ihrer Arbeit gestört werden.
Demzufolge wird ein Überschuss an Kohlenhydraten, umgewandelt zu Glykogen, als „Fett“ eingelagert.
Wären alle Reserven an Kohlenhydraten in Form von Glykogen aufgebraucht, wechselt der Körper in den Fettstoffwechsel. Nun wird Fett verbrannt, um Energie zu gewinnen.
Glukosestoffwechsel
Glucose als Einfachzucker wird innerhalb jeder Zelle zur Energiegewinnung abgebaut, dabei helfen Enzyme und Hormone als Anstoss.
Glucose wird wie beschrieben entweder sofort abgebaut und in den Blutkreislauf transportiert, um Zellen mit Energie zu versorgen. Oder, wenn genug Energie (Glucose) vorhanden ist, mithilfe von Insulin als Glykogen gespeichert.
Es gibt zwei Abbauvorgänge von Glucose als Energiebereitstellung für die Zellen:
1.) Glycolyse
Bei der Glycolyse wird in zehn Schritten aus Glucose Pyruvat (ein energiespendendes, freies Fett). Dabei entsteht Energie in Form von ATP und NAD. Pyruvat wird später zur Synthese von Eiweiß und Fett benötigt. Glucose unterstützt demnach den Stoffwechsel von Protein und Fett.
Das beteiligte Hormon Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, damit Glucose von Zellen aufgenommen werden kann. Sein Gegenspieler Glukagon setzt in der Leber ausreichende Mengen der gespeicherten Glucose frei, wodurch der Blutzuckerspiegel angehoben und reguliert wird. Durch Glukagon werden Abbauprozesse von Energiespeichern (Glykogen und Fettsäuren) in Gange gesetzt.
2.) Pentosephosphatweg
Hier kommt ein anderes Enzym als Auslöser für den Abbau von Glucose ins Spiel. Es wird NADHP und Pentosen wie die sogenannte Ribose gebildet. Diese stehen für die DNA-Synthese zur freien Verfügung.
Spannend ist: Die Leber und Niere sind eigenständig in der Lage, Glucose zu verstoffwechseln und zu bilden. Sinkt der Blutzuckerspiegel, kann in einem aufwendigen, energieverbrauchendem Prozess namens Gluconeogenese aus Eiweiß (Alanin), Glycerin (Fettsäurebestandteil) und Lactat Glucose gebildet werden, um so Zellen mit nötiger Energie zu versorgen!
Da der Prozess sehr energieaufwendig ist, wird der Körper diesen Weg nicht freiwillig einleiten. Die eigene Glucose-Herstellung geschieht wirklich nur im Notfall, wenn alle Speicher aufgebraucht sind.
Glucose wird also als Energie von Zellen für sämtliche Körperfunktionen benötigt, muss aber nicht zwingend über die Nahrung zugeführt werden.
Stoffwechsel von Fruchtzucker
Fructose wird vom Dünndarm in die Leber transportiert und hier zu Glucose umgewandelt. In der Leber wird die Glucose zu Energie, Triglyceride (Fettsäuren) und Glykogen umgewandelt.
Die Leber gibt regelmäßig die gewonnene Glucose in Form von Energie an die Bauchspeicheldrüse ab. Hiervon werden Blutzellen und Hirn mit Energie versorgt.
Wurde Glucose an die Bauchspeicheldrüse abgegeben, schüttet das Hormon Insulin Signale aus. Der Insulinspiegel steigt in dem Moment. Außerdem wird in Leber, Muskeln und Fettgewebe neue Glucose aufgenommen. Fructose beeinflusst also nicht direkt den Insulinspiegel. Erst bei Energiezufuhr an die Bauchspeicheldrüse wird Insulin freigesetzt und der Blutzuckerspiegel steigt an.
Fruchtzucker führt also zu einem langsam ansteigenden Blutzuckerspiegel. Das ist positiv und vermeidet Heißhunger. Dennoch sollte Fruchtzucker nur über Obst und Gemüse aufgenommen werden, nicht als Industrie-Saft oder Fertigessen, denn:
Wurde zu VIEL Fruchtzucker gegessen, kann im Dünndarm nicht alles aufgenommen und gespalten werden. Der Fruchtzucker landet im Dickdarm, wo er nicht hingehört. Hier muss er von den guten Darmbakterien gespalten werden. Das stört die Darmbakterien, die eigentlich andere wichtige Aufgaben haben. Außerdem werden schlechte, krankmachende Keime im Darm genährt. Daher sollte Zucker in Maßen aufgenommen werden.
Übrigens: Das Abführmittel „Lactat“, dass aus Milchzucker (Lactose) besteht, basiert genau auf der Theorie. Die hohen Mengen an Milchzucker können nicht vom Dünndarm aufgenommen werden, landen im Dickdarm, reizen ihn und wirken so abführend.
Stoffwechsel von Galactose
Galactose ist Bestandteil der Zellwände, sogenannte Membranlipide.
Galactose kann körpereigen durch Glucose hergestellt werden.
Über die Nahrung aufgenommen, hauptsächlich in Form von Milch, wird Galactose im Darm aufgenommen und in der Leber mithilfe von Enzymen zu aktiver Glucose umgewandelt. Entweder wird diese in Energie umgewandelt und transportiert oder als Glykogen eingelagert.
Glykogenspeicher
Glykogen ist überschüssige Glucose, die als Energiereserve vom Körper eingespeichert wird, wenn ausreichend Energie vorhanden ist. Speicher befinden sich in Leber, Muskeln, Nieren und im Hirn. Sind bereits alle Speicher voll, wird Glykogen ins Fettgewebe eingelagert.
Fettabbau
In der Leber ist die Glykogen-Reserve wichtig, um den Körper und die Zellen mit Energie zu versorgen. Sinkt der Blutzuckerspiegel, beginnt die Bildung von „Glukagon“, welches spezifische Enzyme anregt. Dadurch wird Glykogen in der Leber abgebaut. Glucose zur Energieversorgung der Zellen wird so verfügbar.
Als Energielieferant kann Glykogen jetzt auch in Muskeln abgebaut werden, um ATP (Energie) freizusetzen. In Muskeln gespeichert dient Glykogen ausschließlich der Muskelversorgung. Dank dem gespeicherten Glykogen kann bei Bewegung und Muskelanstrengung Energie in Form von ATP freigesetzt werden.
Ist der Glykogenspeicher leer, beginnt der Körper mit dem Fettstoffwechsel. Eingelagertes Fett wird dann in Form von freien Fettsäuren abgebaut, um Energie zu gewinnen.
Als Fazit: Nicht nur der Verzicht auf Kohlenhydrate hilft beim Fettabbau, sondern auch Bewegung. Dank Bewegung und Muskelanstrengung werden die Glykogenspeicher geleert und der Körper zieht sich nötige Energie aus dem Fettgewebe. Auch das Hirn nutzt als Energiequelle dann keine Glucose mehr, sondern Ketonkörper. Der Zustand wird als „Ketose“ bezeichnet, dieser Zustand wird innerhalb der ketogenen Ernährung angestrebt.
Beim Leeren des Glykogenspeicher ist wichtig, genügend Sauerstoff aufzunehmen um die Abbau-Prozesse anzuregen. Außerdem muss genug Eiweiß vorhanden sein, aus dem wichtige Glucose für Blut- und Hirnzellen körpereigen hergestellt werden kann.
Zu viel Zucker landet auf den Hüften
Kohlenhydrate werden, je nach Länge und Komplexität, mehr oder weniger aufwendig zu Glucose umgewandelt.
Die Glucose-Speicher in der Leber sind begrenzt. Sind die Speicher voll, wird noch etwas Glucose in Form von Glykogen in Muskeln und Organen eingelagert. Überschüssige Glucose wird im Fettgewebe gelagert. Demzufolge wird ein Überschuss an Kohlenhydraten, umgewandelt als Fett eingelagert.
Der Körper benötigt täglich für Energieversorgung 100 – 150 g Glucose. Diese kann durch wertvolle Kohlenhydrate über die Nahrung aufgenommen werden, oder wird durch ausreichende Mengen an Eiweiß und Fett körpereigen hergestellt.
Heißt nicht, täglich 100g Zucker zu essen. Die Menge landet im Dickdarm und löst Heißhunger aus.
Bis zu 100 g Kohlenhydrate zur Energiegewinnung sind vollkommen in Ordnung, auch wenn man abnehmen möchte. Bestenfalls wählt man wertvolle, langkettige Kohlenhydraten aus Quellen wie Vollkorn, Hülsenfrüchten und Gemüse sowie Süße auf Früchten.
Auch eine geringere Menge an Kohlenhydraten reicht aus, wenn genügend Proteine und gesunde Fette aufgenommen werden.
Keine Angst vor Obst und Gemüse haben.
Ist Fruchtzucker schädlich?
Fruchtzucker tritt in Obst und Gemüse in Verbindung mit Ballaststoffen auf, die einen gesundheitlichen Mehrwert liefern. Zudem ist in Obst und Gemüse nicht nur Fruchtzucker, sondern auch Glucose enthalten. Sie treten nicht alleine auf, sondern bilden ein Disaccharid (Zweifachzucker). Diese gebundene, natürliche Form ist für die Spaltung und Verwertung wichtig und gilt als gesunde Variante. Außerdem liefern uns Obst und Gemüse viele nützliche Vitalstoffe, Vitamine, Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente. Alle wertvollen Inhaltsstoffe in Obst helfen dem Körper, den Stoffwechsel anzutreiben und reguliert sämtliche Prozesse. Der Körper als Wundermaschine kann bestens damit umgehen, Fructose in Obst zu verwerten und als Energiequelle für Hirn und Blutzellen zu nutzen.
Fruchtzucker bzw. der Zucker in Obst ist bei 5 Portionen Obst am Tag problemlos vom Dünndarm zu verwerten. Solange der Körper nicht mit Unmengen an täglicher Zuckeraufnahme aus Softdrink, Saft, Süßigkeiten etc. überfordert wird, kann Fructose bestens verarbeitet werden.
Die Fructose schadet dann weder der Leber, noch wird sie als Fett eingelagert. Also keine Angst vor Diabetes, Fettleber oder Adipositas durch Obst!
Treten Bauchschmerzen und Blähungen nach einer großen Obstportion auf, sollte eine Frukcoseintoleranz oder Nahrungsmittelallergie ärztlich abgeklärt und ausgeschlossen werden.
Als Hautquelle für Kohlenhydrate soll Fruchtzucker natürlich nicht dienen. Aber ungesund ist der natürliche Stoff nicht.
Schädlicher Fruchtzucker in verarbeiteten Lebensmitteln
Gemieden werden sollten Lebensmittel, denen Fruchtzucker als Zutat zugesetzt wird und Säfte, die erhitzt wurden. Diese enthalten die wertvollen Inhaltsstoffe, die in natürlichen Lebensmitteln wie Obst enthalten sind, durch lange Erhitzung definitiv nicht mehr.
Es gilt: Die allgemeine Zuckerzufuhr zu reduzieren und sich dabei nicht von Fruchtzucker aus Obst verrückt machen zu lassen.
Studien, die Insulinresistenz, Fettleber und Diabetes mit Fruchtzucker in Verbindung bringen, haben den Probanden immer hohe Mengen an isoliertem Fruchtzucker (sprich hoch prozessiertem, vereinfachtem Zucker) verabreicht. Mit den hohen Mengen ist sind Körperprozesse überfordert, was schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. In keiner Studie wird von Fruchtzucker aus Obst und Gemüse abgeraten. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt trotz Fructoseintoleranz den Verzehr von Obst. Das liegt wie beschrieben, an der natürlichen, gebundenen Form der Fructose, die aufwendiger im Körper abgebaut werden muss und als wertvoller Energielieferant gilt.
Hohe Überschüsse an zusätzlichem Fruchtzucker in Softdrinks und in Süßigkeiten hingegen landen im Dickdarm, wo sie unser wertvolles Darm-Mikrobiom stören und Entzündungsprozesse auslösen können. Diesen Effekt gibt es nicht durch Obst.
FAQ
Was gehört alles zu den Kohlenhydraten?
Zu Kohlenhydrate (Sacchardie) zählen die einfachen Kohlenhydrate Glucose, Fructose und Galactose. Disaccharide, also Zweifach-Zucker, sind Haushaltszucker, Fruchtzucker und Malzucker. Die guten Kohlenhydrate aus langen, komplexen Molekül-Ketten werden Polysaccharide genannt. Zu ihnen zählen Stärke und Dextrose aber auch Cellulose, Inulin und Ballaststoffe.
Was sind die gesündesten Kohlenhydrate?
Gesunde Kohlenhydrate sind lange, komplexe Kohlenhydrate wie Stärke, Dextrin und Ballaststoffe. Gute Kohlenhydrate befindet sich in Vollkorn-Produkten wie Hafer, in Gemüse, in Hülsenfrüchten wie Linsen sowie in Kartoffeln.
Stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln und Reis sollten bestenfalls nach dem Kochen 12 Stunden abkühlen dürfen. So wird ein Teil der Stärke zu gesunder, resistenter Stärke die dann zur Gruppe der Ballaststoffe zählt.
Welche Kohlenhydrate sollte man nicht essen?
Kohlenhydrate wie Haushaltszucker (Zucker), Glucose- und Fructosesirup, Maltose und Dextrin sollte gemieden und nur in geringen Maßen verzehrt werden. Stattdessen kann man zu Früchten greifen. 5 Hände Obst am Tag wirken sich weniger stark auf den Blutzuckerspiegel aus und versorgen uns mit Vitaminen und Pflanzenstoffe.
Warum sind Kohlenhydrate schädlich für den Körper?
Kohlenhydrate sind nicht essentiell, sprich lebensnotwendig. Der Körper kann sie aus Eiweiß und gesunden Fetten selbst herstellen. Schädlich sind Kohlenhydrate deshalb für den Körper nicht! Sie spenden Energien. Nur ein Überschuss wird ins Fettgewebe eingelagert. Schädlich ist zu viel Zucker (über 40 g Zucker am Tag). Zucker stört den Insulinspiegel und die Darmbakterien, wodurch er sich negativ auf die ganze Gesundheit auswirkt.
Was passiert wenn man zu wenig Kohlenhydrate zu sich nimmt?
"Zu wenig" Kohlenhydrate gibt es nicht, solange ausreichend Protein und gesunde Fette aus Olivenöl, Leinöl oder Nüssen aufgenommen wird. Der Körper kann seine Energie (Glucose) selbst herstellen. Kohlenhydrate müssen also nicht über die Nahrung aufgenommen werden. Gewöhnt sich der Körper erst einmal daran, Energie aus Eiweiß und guten Fetten herzustellen, kommen wir in die "Ketose" (Fettstoffwechsel). In diesem Zustand spüren wir uns energiegeladen, fit und haben Kraft. Außerdem werden Schlacken abgebaut.
Was sind gute Kohlenhydrate zum Frühstück?
Langkettige, komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten wie Hafer sind gute Kohlenhydrate für ein ausgewogenes Frühstück. Zusätzlich sollten ins Frühstück Ballaststoffe, Proteine und gesunde Fettquellen eingebaut werden.
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