Stress
Stressursachen
Stress ist heutzutage allgegenwertig.
Den ganzen Tag über sind wir gestresst. Auslöser können sein:
- Leistungsdruck in Schule und Job,
- Ein Stau,
- Streit mit Partner, Kollegen, Chefs oder Nachbarn,
- Finanzielle Sorgen
- Die ständige Erreichbarkeit am Smartphone,
- Social Media,
- Vergleich und Leistungsdruck.
Insbesondere durch das Handy nehmen wir ununterbrochen Informationen auf und geben dem Körper gar nicht mehr die Möglichkeit, herunterzufahren.
Stress evolutionär
Stress ist heutzutage ein riesiges Problem. In der Evolution betrachtet bedeutet Stress, eine Entscheidung zu treffen: um das Überleben kämpfen oder fliehen.
Millionen Jahre war die Ausschüttung von Stresshormonen Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol beim Menschen nur dann notwendig, wenn eine Gefahrensituation wie ein Kampf droht. Die
Hormone spenden in Gefahrensituationen Kraft, Scharfsinn und Instinkt.
War die Gefahrensituation vorbei, konnte sich der Körper in einer sicheren und ruhigen Umgebung ausruhen, herunterfahren und die Stresshormone abbauen.
Heutzutage ist Stress im Alltag angekommen. Es gibt fast keine Möglichkeit mehr, Stresshormone abzubauen.
Der heutige Stress ist für den Körper ist der gleiche, wie der Stress bei Lebensgefahr in der freien Wildnis!
Was passiert bei Stress im Körper?
Energie ist ein begrenztes Gut. In Stress-Situationen verteilt der Körper die Energie um, damit gekämpft oder geflohen werden kann.
Während Stress arbeitet der Sympathikus. Stresshormone werden aus der Nebenniere freigesetzt. Die Blutversorgung wird in Richtung Muskulatur
(Arme, Beine) sowie das Hirn gefördert. Für den Stress-Moment nicht überlebenswichtige Organe, die beispielweise für Verdauung, Hormonausschüttung und Fortpflanzung wichtig sind, werden gedrosselt.
Im akuten Stress-Moment ist das nicht schlimm, denn beim Entspannen und Herunterfahren
reguliert sich der Körper und kommt zurück in seinen Normalzustand.
Bei chronischem Stress, der langanhaltend ist und ständig wieder auftritt, werden die
Organe öfter gedrosselt, weniger durchblutet und damit weniger versorgt. Es bleibt kaum Zeit zum Regenerieren. Die Arbeit der Organe läuft dauerhaft nicht auf der Maximalleistung.
Auswirkung von Stress
Stress kann viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
- Das Hormonsystem wird gestört, darunter Glücks- und Schlafhormone sowie Geschlechtshormone wie Testosteron und Progesteron. Es können Hormondysbalancen entstehen.
- Der Stoffwechsel funktioniert nicht richtig,
- Die Verdauung wird eingeschränkt. Der Darm wird weniger durchblutet, Verdauungsenzyme arbeiten nicht. Folglich können nicht alle notwendigen Nährstoffe aufgenommen werden. Eigentlich heißt es "rest and digest", sprich ruhen und verdauen. Stress schlägt also auf den Darm und schadet damit der ganzen Gesundheit.
- Die Nebenniere ist ständig mit der Ausschüttung von Stresshormonen beschäftigt. Dadurch kann der Blutdruck sowie der Salz-Wasser-Haushalt im Körper gestört werden,
- Nervöses Herzrasen,
- Migräne,
- Depressionen,
- Sogar Heißhunger kann Stress als Auslöser haben.
Wie funktioniert Stress-Reduktion?
Wir stellen die wirksamsten Methoden vor, um Stress im Alltag zu verringern und dem Körper die Möglichkeit zu geben, zur Ruhe zu kommen.
Für jeden funktionieren andere Methoden. Man darf alles ausprobieren und herausfinden, was für sich selbst am besten funktioniert.
Wichtig: 1 Stunde am Tag sollte uns selbst gewidmet werden. So oft wie möglich brauchen wir einen entspannten Modus, in dem wir uns sicher fühlen. Dabei wird das Handy weggelegt, PC und Fernseher aus, einfach mal "nicht erreichbar" sein und genießen. Für die einen ist Yoga das richtige, der andere meditiert, der nächste musiziert.
Atmung gegen Stress
Die Atmung bestimmt die Geschwindigkeit von Körper und Geist. Meistens atmen wir sehr oberflächlich. Es wirkt wunder, durch die Nase über 5 Sekunden tief in den Bauch-Raum einzuatmen und die Luft hier kurz zu halten. So kann der Sauerstoff den ganzen Körper füllen. Dann wird durch den Mund langsam aber kräftig ausgeatmet. Tief ausatmen. Auch nach dem Ausatmen wird kurz gehalten und die Ruhe des Moments genossen. Der Vorgang kann 10 mal bis zu 5 Minuten wiederholt werden. Diese Atmung ist sehr effektiv, lässt uns runter fahren, glücklicher sein und fokussiert mit sofortiger Wirkung.
Die Art von der Atmung sollte im Alltag integriert werden. Gleich morgens nach dem Aufstehen, während man ins Tageslicht schaut. Zwischendurch, während der Arbeit, nach dem Essen.
Bewegung an der frischen Luft
Bewegung hilft dem Abbau von Energie in den Muskeln, lässt das Herz-Kreislauf-System hochfahren und tut Körper und Geist gut. Mit passender Atemtechnik wird Sauerstoff aufgenommen und neue Energie in den Körper gebracht. Besonders wirksam sind Spaziergänge im Walt, hier werden Terpene aufgenommen. Das sind besondere Duftstoffe aus Bäumen und Natur, die gesundheitliche Vorteile wie die Stärkung des Immunsystems versprechen.
Kälte gegen Stress
Kälte löst gesunden Stress im Körper aus. Durch Kältebäder, kalte Duschen oder einem kurzen Spaziergang leicht bekleidet in der Kälte schütten Endorphine aus, fördern die Durchblutung, regen den Stoffwechsel an und stärken das Immunsystem. Durch die Kälte erhalten wir Stressresilienz. Bedeutet, wir können besser mit Stress im Alltag umgehen, werden ruhiger und entspannter.
Es lohnt sich, Kälte lieben zu lernen und von den positiven Effekten zu profitieren. Auch wenn die Kälte am Anfang schwer zu mögen ist.
Meditieren oder autogenes Training zum Stressabbau
Lernen zu meditieren oder autogenem Training zuzuhören, ist ein tolles Tool für den Alltag. Ob gleich am Morgen, zwischendurch oder am Abend: Meditieren soll bewirken, dass wir uns auf den Moment konzentrieren. Gedanken sollen losgelassen werden, der Körper soll gefühlt werden. Es wird der Moment genossen und wahrgenommen. Keine Vergangenheit, keine Zukunft, nur das jetzt. Meditieren hat viele positive Auswirkungen auf Körper und Geist, die Hormonausschüttung und wirkt sich positiv auf Stress aus. Innerhalb der Meditation können Stresshormone abgebaut werden und der Geist kann sich entspannen.
Unseren Sinn finden
Mit der Frage beschäftigen, wofür lebst Du? Was sind Deine Grundsätze, Deine Verhaltensmuster. Was möchtest Du erleben, was erfüllt Dich mit Freude? Haben wir Antworten auf die Fragen, können wir diese als Ziele verfolgen und das Leben genießen. Hilfreich ist ein Tagebuch, das am Abend geschrieben wird. Wofür bist Du heute dankbar? Was war ein schöner Moment? Was möchtest du morgen besser machen? Mit diesem Trick verarbeiten wir vor dem Schlafengehen den Tag, fokussieren uns auf das positive und lernen mehr Achtsamkeit für die kleinen, schöne Dinge im Alltag zu integrieren.
Sport gegen Stress
Die Steigerung von Bewegung ist Sport. Stoffwechsel, Herz-Kreislauf-System, Stressabbau, Erhöhung der Knochendichte, Verbesserung der Muskelmasse. Ob es nur um Muskeln halten oder den Muskelaufbau geht, Sport sollte mindestens 3 mal die Woche eingeplant werden. Selbst wenn es nur kurze Einheiten sind, hilft Sport gegen Stress und wirkt präventiv für die Gesundheit.
Stressreduktion fördert einen besseren Schlaf
Im Schlaf findet Regeneration, Entgiftung und Heilung statt. Stressreduktion wirkt sich positiv auf den Schlaf aus, so kann der Körper gesund in den Tiefschlaf starten. Erfahre hier alles über die Wichtigkeit von gesundem Schlaf.
Es war nie wichtiger zu lernen, mit Stress umzugehen und sich Zeit für sich selbst einzuräumen.
FAQ
Was sind die Symptome von Stress?
Chronischer Stress, dem wir heute ausgesetzt sind, merken wir oft erst spät. Stress kann folgende Symptome auslösen:
- Verminderte Leistungsfähigkeit,
- Erschöpfung, Müdigkeit,
- Antriebslosigkeit,
- Depressionen,
- Verspannungen (Nacken, Schulter),
- Kurzatmigkeit,
- Schlafmangel oder sehr langes schlafen,
- Wenig Hunger oder Heißhunger,
- Magen-Darm-Beschwerden
Zudem kann Zittern, Schweißausbrüche, nervöses Herzrasen, Schwindel oder ein Zusammenbruch auftreten.
Was kann Stress mit dem Körper machen?
Mittlerweile wird chronischer Stress als der größte Auslöser für Krankheiten gesehen. Stress löst ständige, stille Entzündungen im Körper aus, wodurch freie Radikale und oxidativer Stress in Körper und Zellen entsteht. Die Verdauung ist eingeschränkt, wodurch der Stoffwechsel nicht mehr optimal funktioniert. Das Hormonsystem wird gestört, das Nervensystem und Herz-Kreislaufsystem wird belastet. Die Nebenniere kann nicht mehr vernünftig arbeiten. So können Depressionen und psychische Krankheiten, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Auto-Immunerkrankungen bis hin zu Krebs entstehen.
Was hilft schnell gegen Stress?
- Tiefes, langsames Einatmen in den Bauchraum. Luft kurz halten und langsam ausatmen. 10 Wiederholungen.
- Bewegung an der frischen Luft, möglichst ohne Ablenkung.
- Yogaübungen
- Meditation, autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen
- Adaptogene Heilkräuter wie Melisse, Rosenwurz, Kamille oder Johanniskraut als Teeaufguss.
- Ingwer und Kurkuma
- Alternativ Maca, Ashwagandha, Ginseng
- Heilpilze wie Reishi.
- Auch 25 mg CBD wirkt sehr beruhigend.
Wann ist Stress zu viel?
Wenn Stress "zu viel" wird, spüren wir Überforderung. Konzentrationslosigkeit, flache Atmung und Schwindel können Begleiterscheinungen sein.
Wer sich täglich keine Stunde "Abstand" gönnen kann in Form von Zeit für sich selbst ohne Handy, ohne Ablenkung und Erreichbarkeit, der/ die ist vermutlich chronisch gestresst. Der Körper braucht Ruhephasen, um Stresshormone abzubauen.
Einklappbarer Inhalt
Quellenverzeichnis
Bildnachweise
© FullFrames / Adobe Stock
© tonktiti / Adobe Stock
Studien
Social stressors associated with age-related T lymphocyte percentages in older US adults: Evidence from the US Health and Retirement Study. Eric T Klopack et al. 2022. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35696572/).
Association of Mental Stress–Induced Myocardial Ischemia With Cardiovascular Events in Patients With Coronary Heart Disease. 2021. Viola Vaccarino et al. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31517876/)
Laughter yoga reduces the cortisol response to acute stress in healthy individuals. Maria Meier et al. 2021 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32393092/).
Fasting Interventions for Stress, Anxiety and Depressive Symptoms: A Systematic Review and Meta-Analysis. Elisa Berthelot et al. 2021 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34836202/).
https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/tk-stressstudie-2021-2116458?tkcm=ab