Darm-Gesundheit

80 % unseres Immunsystems sitzt im Darm.

Das ist der Grund weshalb 90 % aller Krankheiten nachweislich im Darm entstehen.

Im Darm findet ein Großteil des Stoffwechsels von Nahrung statt. Aufgenommene Energie und Vitalstoffe werden verarbeitet und vom Darm aus an ihre Einsatzstelle transportiert.

Die Immunabwehr im Darm schützt vor Krankheiten. Ein gesunder Darm ist folglich elementar für ein gesundes Leben.

Welche Krankheiten entstehen im Darm?

Die meisten Erkrankungen entstehen nach aktuellem Wissenstand durch chronische Entzündungen. Entzündungsprozesse sind normal, doch werden sie chronisch und überfordern den Körper, können sie nicht mehr reguliert werden, was ernste Folge haben kann.

  • Auto-Immunkrankheiten,
  • Rheuma,
  • Arteriosklerose,
  • Koronare Herzkrankheiten und Herz-Kreislauf-Beschwerden,
  • Demenz.

Aber auch Probleme wie

  • Heißhunger,
  • Übergewicht,
  • Hautprobleme,
  • Nährstoffmängel,
  • Stoffwechselstörungen,,
  • Allergien,
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Entstehen unter anderem im Darm.

Grund genug, sich um die Darmgesundheit zu kümmern. Ein paar Tage in der Woche sind ausreichend, um den Darm zu entlasten.

Wie funktioniert der Darm?

Die Darmwand

Die Darmwand ist eine schlaue Barriere, sie trennt das Körperinnere vom Außen.

Durch die Passage, als Gang vorstellbar, können nur bestimmte, nützliche Stoffe dringen. Nur diese werden vom Körper aufgenommen.

Nicht benötigte Reste werden automatisch in Richtung Ausgang geschoben. So werden Schadstoffe und Gifte neutralisiert und für den Körper unbekannte, schädliche Stoffe abgewehrt.

Die Darmschleimhaut

Die Darmschleimhaut besteht aus Zellen.

Nahrungsbrei und Stoffe, die den Darm durchlaufen wollen, werden von diesen schleimigen Zellen umhüllt und können so den Darmtrakt durchreisen.

Die Zellschicht ist dünn, aber stabil. Werden ausreichend fördernde Lebensmittel konsumiert, die Proteine, Vitamine und Mineralstoffe enthalten, bleibt die Darmschleimhaut in-Takt.

Eine gesunde Darmschleimhaut ist ausschlaggebend bei der Nährstoffaufnahme des Körpers. Defekte Darmschleimhautzellen sind nicht vollständig in der Lage, Schadstoffe abzuwehren.

Das Immunsystem im Darm

"Das” Immunsystem besteht eigentlich aus mehreren Abwehr-Systemen im Körper. Im Darm sitzt mit 80 % der größte Anteil der Immunsysteme.

Auf der körperinneren Seite der Darmschleimhaut sitzt das Immunsystem. Es besteht aus Abwehrkörper in Form von Bakterien.

Durch bestimmte Rezeptoren erkennen sie Schadstoffe und blocken den Zugang, während nützliche Stoffe in die Blutbahn gelangen dürfen und zu ihrem "Einsatzort" transportiert werden.

Das Mikrobiom

Das Mikrobiom, auch Darmflora genannt, ist der größte Teil des Darms und wird als eigenes System verstanden.

Bakterien und Schleimhaut sind der ultimative Schutz.  Durch sie kann nichts in den Körper eindringen, was nicht eindringen soll. So werden Schadstoffe und Bakterien abgehalten, in unser System zu kommen. Parallel wird entschieden, welche Stoffe eindringen sollen, um uns Gutes zu tun.

Ganze 1,5kg Bakterien siedeln sich im Darm normalerweise an.

Übrigens: wir haben mehr Bakterien im Körper, als Zellen.

Die guten, nützlichen Darmbakterien (Mikrobiom) innerhalb der Darmschleimhaut kommunizieren ständig mit den Abwehrbakterien auf der anderen Seite des Immunsystems und entscheiden über Ausscheiden oder Aufnehmen von Stoffen und Nahrungsbrei.

Die Bakterien haben verschiedenste Funktionen:

  • Unterstützend beim Abbauprozess von Nährstoffen (Verdauung),
  • Synthese von neuen Stoffen,
  • Vitaminproduktion,
  • Enzymproduktion,
  • Neutralisieren von Giftstoffen,
  • Immunabwehr.

Das Mikrobiom des Darms ist in der Lage, abertausende nützliche Stoffe herzustellen. Darunter auch Botenstoffe und Hormone.

Forscher entdecken immer detaillierter, wie wichtig ein ausgewogenes Verhältnis und eine hohe Vielfalt an verschiedenen Bakterien im Darm für die allgemeine Gesundheit ist.

Neben guten, nützlichen Bakterien gibt es auch schlechte Bakterien. Das ist normal. Normalerweise können die guten Bakterien sich gegenüber den schlechten behaupten und bleiben in der Überzahl.

Durch einen ungesunden Lebensstil werden allerdings nur schlechte Bakterien gefüttert. Die Anzahl der guten Bakterien sink, sie kommen ihren Aufgaben weniger nach und können sich nicht vermehren. Das kann Ursache für viele Krankheiten seinDenn: der Darm ist das größte Werkzeug in der Entscheidung, ob ein Stoff gut oder schlecht für den Körper ist.

Das Darm-Hirn

Darm und Gehirn. Sie sehen sich ähnlich und sind es auch.

Das Darm-Gehirn ist sehr ähnlich zum Kopf-Hirn aufgebaut. Beide stehen im ständigen Austausch zueinander. Dabei erfolgt der Transport von Informationen zu 90% vom Darm AN das Gehirn.

Wie das Herz-Kreislaufsystem mit Herz und Venen, kann man sich Darm und Gehirn als ein Nervenkreislauf vorstellen.

Innerhalb der Zellen in Magen- und Darmwand sowie der Schleimhaut arbeitet das riesige Nervensystem. Es beeinflusst die Darmbewegung, steuert Enzymausschüttung, die Nährstoffaufnahme und hilft bei der Kommunikation mit den Bakterien.

Glück beginnt im Darm

Unser „Bauchgefühl“ ist also nicht nur eine Intention, sondern ausschlaggebend für Aktion und Reaktion. Es müsste korrekterweise „Darmgefühl“ heißen.

Wenn das Nervensystem so funktioniert, dass der Darm an das Gehirn kommuniziert, sind folglich 90% unserer Stimmung, Wahrnehmung, Gefühle und Entscheidungen vom Darm ausgelöst.

Brain-Fog (schwammiges Denken) ist die Bezeichnung dafür, wenn wir nachdenken aber gedanklich abweichen. Uns konzentrieren wollen, aber nicht können. Ausgewogene Darmgesundheit und die folglich korrekte Übermittlung von Hormonen als Botenstoffe kann Brain Fog verbessern.

Auch das Glückshormon Serotonin wird zu 95 % im Darm gebildet. Nur wenn Serotonin im Darm gebildet wurde, gibt es eine Information ans Hirn “jetzt bitte Serotonin ausschütten”. Das Hirn bildet nicht auf eigene Faust Serotonin.

Das Glückshormon als Botenstoff hat Einfluss auf unser allgemeines Denken- und Fühlen, Glücklich-sein und Wohlfühlen, aber auch auf Ess- und Sexualverhalten sowie auf den Schlafrhythmus. 

Auch die Hormone GABA, Dopamin, Noradrenalin und Acetylcholin werden hauptsächlich im Darm gebildet.

Ein gesunder Darm ist also DER Erfolgsfaktor für positive Gefühle.

Selbst Depressionen, Angstzustände und Schlafstörungen können unter Anderem eine falsche Ernährung als Auslöser haben. Neben dem Darm spielen natürlich noch Vitalstoffe eine relevante Rolle.

Hirn und Darm sind ein Kreislauf.

Ist der Darm gesund, so ist unser Immunsystem stark. Außerdem sind wir glücklich und fühlen uns ausgewogen.

Dazu gibt ein atemberaubendes empfehlenswertes Buch von Dr. med. Raphael Kellman. Falls bis jetzt noch keine Motivation vorhanden ist, die Darmgesundheit anzugehen, dann gern das Buch lesen.

Ein Apfel am Tag fördert das Mikrobiom und damit den Darm.

Wie wird die Darmgesundheit gefördert?

An apple a day keeps the doctor away. Ein Bio-Apfel am Tag versorgt uns mit rund 100.000.000 guten Bakterien.

100 Millionen Bakterien sorgen für frischen Wind im Darm. Die nützlichen, körpereigenen Bakterien profitieren von dem Reichtum in der Nahrung.

Da wir wissen, dass Darmgesundheit so wichtig ist, stimmt die alte Weisheit tatsächlich.

Darmentlastung durch Ernährung

Ausgewogene Ernährung und ein bunter Teller nach dem Prinzip “eat the Rainbow” ist der Schlüssel zum Erfolg! Natürliche Lebensmittel sorgen automatisch für eine reichhaltige, antientzündliche Ernährung.

Stress reizt den Darm. Es darf geprüft werden, welche Ernährungsform für jede/n persönlich funktioniert und schmeckt.

Aufgrund der hohen Relevanz für die Gesundheit sollten wöchentlich mindestens 3 Tage der Darmgesundheit gewidmet werden. Bitte auf Bio- Qualität achten. Die Darmbakterien sollen genährt werden. Wurden die Lebensmittel vorher gespritzt, sind die meisten nützlichen Bakterien verloren gegangen. 

In den Darmtagen sollten folgende Grundsätze gelten:

Pflanzlich-vollwertige Ernährung: frische, pflanzliche möglichst naturbelassene Lebensmittel.

Gluten-arm ernähren: durch das Klebereiweiß wird das Mikrobiom und die Darmschleimhaut gereizt.

Auf zugesetzten Zucker verzichten: Zucker ist Gift für die Darmbakterien.

Viele Ballaststoffe, Fette, Proteine, dabei weniger Kohlenhydrate: Die Menge der Kohlenhydrate am Darm-Entlastungstag sollte maximal 100 g betragen.

Gesunde Ernährung kann mit Genuss und ohne Verzicht möglich sein.

Lebensmittel für den Darm

Hülsenfrüchte

Sie enthalten besonders viele Ballaststoffe und Proteine. Ausreichend gekocht sind sie wahres Fitness für den Darm. Es kann sein, dass der Darm zuerst überfordert ist mit dem gesunden Superfood und mit Blähungen reagiert. Hier gilt es, die Portion langsam zu erhöhen und sich wieder an gesunde Hülsenfrüchte im Alltag zu gewöhnen!

Hafer, Hirse, Buchweizen

Von Natur aus glutenfreie, heimische Getreide mit Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Schleimstoffen wirken sich positiv auf die Magen- und Darm-Schleimhaut sowie auf das Mikrobiom aus. Genießbar als Frühstück für einen gesunden Darmstart: Mit leckeren Beeren gesüßt und mit Nüssen getoppt, ein gesunder Genuss.

Nüsse, Samen und Kerne

Leinsamen, Kürbiskerne, und Hanfsamen haben ganz besonders hohe Anteile an sekundären Pflanzenstoffen mit schützenden Eigenschaften. Auch Sonnenblumenkerne und Nüsse aller Art enthalten eine hohe Menge an Ballaststoffen und eine Vielfalt an Eiweiß und Mineralstoffen.

Obst

In kleineren Mengen genossen profitiert der Darm von der Fructose im Obst, außerdem liefert Obst Vitamine und antientzündliche Pflanzenstoffe.

Beeren

Blaubeeren, Trauben mit Kern und Granatapfelkerne enthalten besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe, die antientzündlich wirken. Ihnen wird sogar eine antikarzinogene Wirkung zugeschrieben.

Gemüse

Gemüse enthält Ballaststoffe, Pflanzenfasern, Chlorophyll, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem ist in Gemüse viel Wasser gebunden. Die Vielfalt des Mikrobioms wird erhöht, die Verdauung erfolgt schonend langsam und der Blutzuckerspiegel wird reguliert.

 

Omega-3

Omega-3-Fettsäuren sollten auf keinem Speiseplan fehlen. Besonders achten sollte man auf eine hohe Menge Alpha-Linolensäure. Sie schützt die Schleimhäute und wirkt antientzündlich. Vorkommen tut sie insbesondere in Leinöl, Hanföl und Walnussöl. Auch andere Fettsäuren aus Olivenöl oder DHA und EPA, die in Algenöl vorkommen, wirken sich positiv auf den Darmtrakt aus.

 

Resistente Stärke

Werden stärkehaltige Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kartoffeln oder auch Hafer nach dem Erhitzen 12 Stunden kühl gelagert, entwickelt sich aus der Stärke resistente Stärke. Sie ist unverdaulich und zählt zu den Ballaststoffen. Sie reguliert den Blutzuckerspiegel, dies wirkt sich positiv auf die Verdauung aus.

Wasser

Ausreichend Flüssigkeit hilft dem Darm, Speisebrei zu fördern. Außerdem wird Wasser für die Verdauung und Nährstoffaufnahme benötigt. Insbesondere wenn die Zufuhr von Ballaststoffen erhöht wird, muss auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden (2 Liter Wasser und ungesüßten Früchte- oder Kräutertee am Tag).

Umsetzung der Darm-Wohl-Tage

Falls Du dich fragst, was du dann noch essen kannst, hier die Antwort.

Zum Frühstück: Porridge, Over-Night Oats oder anderer Getreidebrei ohne zugesetzten Zucker oder Süßstoffe. Süßen mit Früchten ist in Ordnung.

Leckeres Brot kann man aus vollen Körnern wie glutenfreiem Hafer oder Buchweizen, Kernen, Samen und Nüssen selbst herstellen.

Alternativ ein hochwertiges Roggenbrot mit traditionellem Sauerteig hergestellt.

Zum Mittag: Linsen, dazu Rosmarin-Kartoffeln, Bratkartoffeln oder Kartoffelstampf mit einem bunten Mix an Gemüse Deiner Wahl. Dazu wer mag noch Erbsen oder Bohnen – perfekt abgerundet.

Linsen schmecken vielfältig. Es gibt sie in rot, gelb und schwarz. Mit Gewürzen kann man täglich ein neues Geschmackserlebnis kreieren.

Am Abend ein leckeres selbstgemachtes Brot, einen bunten Salat mit Couscous, Spargel oder Erdbeeren. Bohnen-Zwiebel-Salat, Kichererbsen oder Linsen-Curry mit Kokosmilch.

Es gibt viele tolle und leckere Ideen, das Internet ist voll von Inspirationen!

Tipp: angewöhnen, gesunde kaltgepresste Öle und Samen, Nüsse und Kerne über seine Portionen auf dem Teller zu geben. Lecker und Darm-Gesundheit pur.

Schlechtes für den Darm meiden

Es geht im Leben um Genuss und wenig Stress. Es ist nur logisch, sich in der Ernährung nicht zu sehr zu stressen. Man darf sich freie Tage einrichten, während an anderen Tagen Vorsätze eingehalten werden.

Zu viel Zucker

Zucker, isolierter Zucker, Fructose als Zutat, Glucose-Sirup und alle Zutaten, hinter denen sich Zucker verbirgt sowie Süßstoffe sind der Killer für die guten Darmbakterien. 

Durch zu viel Zucker werden nur schlechte Bakterien genährt. Die tägliche Zuckermenge wird bis zu 40 g als gesund eingestuft. Nach diesen 40 g sollte man sich im Alltag richten.

Zu wenig Ballaststoffe

Ballaststoffe nähren die guten Darmbakterien und fördern die Verdauung.

Zu wenig Ballaststoffe, dafür um so mehr Zucker, schaden der Darmgesundheit.

Ballaststoffe kommen in Gemüse, vollen Körnern, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte uvm. vor. Jedes pflanzliche natürliche Lebensmittel enthält die wertvollen Pflanzenfasern.

Ballaststoffe stecken in ausreichender Menge in Obst. Deshalb ist Fruchtzucker aus Obst weniger schädlich für unseren Darm.

Makronährstoffe (Makros)

Essentiell sind für den Körper die Aufnahme von Protein (Eiweiß) und Fetten.

Fett in Form von gesunden, ungesättigten Fettsäuren unterstütz die Zellen, unterstützt beim Muskelwachstum, der Regeneration, ist Bestandteil von Haut, Haaren und Zellen. Außerdem liefert es wertvolle Energie. Besonders Omega-3 Fettsäuren wirken entzündungshemmend.

Proteine sind die Basissubstanz des Körpers. Aus ihn bestehen Zellen, Hormone, Enzyme und sogar die Antikörper im Immunsystem sowie Muskeln, das Bindegewebe und die Haare.

Die Energie, die unser Körper nutzt, ist Glucose. Glucose kann vom Körper aus Eiweiß und Fett gebildet werden und schließlich als Energie genutzt werden.

Der "einfache" Weg, Energie zu gewinnen, ist die Zufuhr von Kohlenhydraten. Insbesondere aus Zucker kann Glucose sehr schnell und einfach vom Körper hergestellt werden. Auch aus langkettigen Kohlenhydraten wie denen aus Hafer kann Glucose hergestellt werden.

Fakt ist, dass der Körper in der Theorie keine Kohlenhydrate braucht, da er diese aus Fett und Protein selbst herstellen kann.

Aus diesem Grund kann man in der Ernährung versuchen, mehr Energie aus Fett zu nutzen (Öle, Nüsse, Samen, Kerne) und ausreichend Proteine aufzunehmen. Parallel wird die Menge an Kohlenhydraten reduziert. So kann der Körper von den positiven Effekten aus gesunden Fetten und Proteinen profitieren und wieder lernen, an eingelagerte Reserven in den Energiespeichern zu arbeiten.

Energiespeicher in Leber und Muskeln und schließlich in Fettpölsterchen werden so aufgebraucht.

Zu viel tierisches Protein

Übersäuert den Körper und löst Entzündungen aus. Hohe Mengen an Cholesterin, gesättigte Fette und Transfettsäuren aus zu stark erhitzten Lebensmitteln tun dem Darm nicht gut. Stattdessen sollten Ballast- und Pflanzenstoffe aufgenommen werden, die regulierend wirken.

Hoch verarbeitete Lebensmittel

Sollen in geringen Mengen verzehrt werden. Zusatzstoffe, Transfettsäuren und isolierte Zutaten in hoch prozessierte Lebensmitteln ist evolutionär für die Darmbakterien unbekannt. Sie schaden nicht nur dem Darm, sondern auch unseren Zellen.

Alkohol, Nikotin, Drogen

Erklärt sich von selbst. Übrigens wird immer erst der Alkohol abgebaut, dann das Essen! Wer abnehmen möchte, sollte keinen Alkohol trinken, denn dieser wird zu Glucose umgewandelt. Das sorgt für einen Überschuss an Energie und die ganze Nahrung landet im Fettpölsterchen.

Fazit: Ausgewogen bleiben, viele natürliche Lebensmittel in die Ernährung einbauen, bunt essen, 3 Tage die Woche auf den Darm Rücksicht nehmen – dann ist schon viel getan!

Darm Tipps

Neben der richtigen Ernährung sind für Darmgesundheit Faktoren wie Stress, Schlaf und Pausen relevant.

Pause zwischen den Mahlzeiten

Gut für Darm, Stoffwechsel und förderlich gegen Heißhunger: Zwischen Mahlzeiten Pausen einhalten!

Nährstoffe können bestens aufgenommen werden, wenn dem Darm Pausen gegönnt werden anstatt ständig zu snacken.

Der Blutzuckerspiegel und die Hormone können sich regulieren, alle Nährstoffe können ihrer Funktion folgen und Energie aus eingelagertem Speck (Glykogenspeicher) genutzt werden. So funktioniert Detox: gespeicherte Energie aufbrauchen trägt zur Entgiftung bei.

Mindestens 2, besser 3 Stunden Zeit sollte zwischen Mahlzeiten vergehen.

An besonderen Tagen darf natürlich auch mal zugelangt werden, in der Regel gilt: jede halbe Stunde Snacken muss nicht sein.

Stress

Das ein schlechtes Bauchgefühl und Magen-Darm-Probleme durch Stress ausgelöst werden können, müssen viele Menschen erfahren. Stress schlägt auf den Darm. Dadurch wird die Nährstoffaufnahme und Verdauung sowie die Versorgung von Organen gestört. Als Folge von Stress werden Stresshormone gebildet und der ganze Körper ist im Stressabwehr-Modus.

Erfahre hier alles über den gesunden Umgang mit Stress.

Heutzutage ist Stress im Alltag angekommen. Umso wichtiger ist es, Methoden zu integrieren, um Stress zu reduzieren. Bewegung an der frischen Luft, Atmungsübungen, Sport, Mediation, Kreativität, Offline-Zeiten. Es gibt viele Tools gegen Stress im Alltag, dabei darf jeder für sich selbst herausfinden, welche davon für ihn am besten funktioniert. Mehr zu Stress.

Was passiert im Schlaf?

Ausreichend Schlaf und eine gesunde Tiefschlafphase fördert die Darmgesundheit und jedes andere Organ im Körper.

Beim Schlafen wird der Körper entgiftet und Entzündungen werden reguliert. Während der Tag verarbeitet wird, werden neue Botenstoffe, schützende Stoffe wie Antioxidantien freigesetzt und die Leistungsfähigkeit gesteigert.

Erfahre hier alles über Schlafhygiene und die Wichtigkeit von gesundem Schlaf.

Heißhunger

Heißhunger ist ein Darm Problem!

Wie entsteht Heißhunger?

Die Hauptursache von Heißhunger liegt im Darm. Es sind nicht nur schlechte Gewohnheiten oder psychische Auslöser bestimmter Situationen.

Die schlechten Bakterien im Darm können uns manipulieren. Sie setzen hormonähnliche Botenstoffe frei, die dem Hirn “Hunger” vermitteln. Es handelt sich dabei weder um richtigen Hunger, noch möchten wir jetzt was gesundes. Die schlechten Darmbakterien wollen uns das essen lassen, was sie wachsten lässt. Zucker, Fett, Chips, Schokolade, süß, salzig.

Sind die Darmbakterien (gute und schlechte) in gesunder Balance, dann haben unsere guten Bakterien den Heißhunger im Griff. Er wird nicht ausgelöst. Wir werden allgemein toleranter gegenüber Stress im Alltag.

Herrscht aber ein Übergewicht an schlechten Bakterien, beginnt der Kreislauf: Heißhunger und Lust auf Lebensmittel, die zu noch mehr Ungleichgewicht führen.

Ein Übermaß an den falschen Darmbakterien kann Insulinresistenz und Diabetes fördern.

Auch Stress wirkt sich negativ auf den Darm aus. Als Reaktion auf Stress werden Hormone freigeschüttet, die den Insulinhaushalt stören.

Wir haben gelernt, dass der Darm Hormone reguliert. So auch Insulin, das Hormon welches den Blutzuckerspiegel steuert. Insulin wird zwar in der Bauchspeicheldrüse freigesetzt, Informationen und Hinweise kommen aber aus dem Darm. Pausen zwischen den Mahlzeiten, Ballaststoffe und darmgesunde Ernährung lässt den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen und hält die Insulin-Ausschüttung in Balance. Zudem fördern Pflanzenstoffe und Ballaststoffe die guten Bakterien im Darm.

Heißhunger loswerden

Eine Dysbalance der Darmbakterien führt zu Heißhunger. Glücklicherweise kann in nur 5 Tagen das Mikrobiom des Darms positiv beeinflusst werden. Durch die richtige Ernährung fehlt es den am Heißhunger schuldigen schlechten Darmbakterien an Nahrung, während sich nützliche Bakterien ausbreiten können. Das ist gesund, stärkt das Immunsystem, macht glücklich und verhindert Heißhunger!

In der Darm-Wohl-Woche sollten reichlich pflanzliche, natürliche Lebensmittel konsumiert werden. Ausreichend Proteine, gesunde Fette und Ballaststoffe. Zusätzlich können prebiotische Lebensmittel wie Fermentiertes genossen werden. Der Zuckerkonsum sowie Alkohol und hoch verarbeitete Lebensmittel sind in der Woche tabu.

Pflanzenstoffe bilden neue Zellen, Ballaststoffe füttern den Darm während Hormone sich regulieren. Anschließend unbedingt die 30 g Ballaststoffe am Tag beibehalten.

Sind erstmal genug gute Darmbakterien vorhanden, empfinden wir ganz neue, positive Gefühle anstatt Heißhunger.

5-7 Tage heißt es durchhalten und stark sein. In Zeiten mit Heißhunger kann man Ablenkung in Bewegung, Lesen, Bildung oder Aktivitäten suchen.

In der Darm-Wohl Woche wird übrigens automatisch abgenommen, auch wenn wir ausreichend Kalorien essen. Die ganzen wertvollen, komplexen Stoffe müssen aufwendig verstoffwechselt werden, wodurch eingelagerte Körperreserven verbraucht werden müssen.

FAQ

Wie merkt man das mit dem Darm was nicht stimmt?

Darmprobleme können sich durch Bauchschmerzen, Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder einen unregelmäßigen Stuhlgang bemerkbar machen. Auch Blähungen oder ein angeschwollener Bauch können auf Probleme im Darm hinweisen. Stille Entzündungen bleiben meist unbemerkt und können chronisch werden. Eine hohe Zufuhr von 30 g Ballaststoffe am Tag sowie viel Gemüse sind die besten Mittel, um Darmprobleme vorzubeugen.

Was gibt es für Krankheiten im Darm?

Häufig sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die im Darm entstehen und den Darm reizen. Ein Ungleichgewicht an guten und schlechten Darmbakterien ist die zweithäufigste Ursache für Darmbeschwerden. Reizdarm, Entzündungen sowie Leaky Gut entstehen durch den Mangel an guten Darmbakterien. Wichtig: 80 % aller Krankheiten entstehen im Darm, darunter Auto-Immunerkrankungen wie Diabetes, Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wie kann ich den Darm reinigen?

Eine Darmreinigung kann ganz einfach im Alltag umgesetzt werden. Viel Gemüse und eine ballaststoffreiche Ernährung gehören auf den Teller. Viele gesunde Fette und Proteine konsumieren, Kohlenhydrate vorübergehend auf 100 g pro Tag reduzieren. Auf Zucker verzichten, stattdessen Obst in maßen essen. Kartoffeln und Reis nach dem kochen 12 stunden abkühlen lassen, damit sich resistente Stärke bildet. Dazu können fermentierte Lebensmittel wie Bio-Joghurt, Sauerkraut und Kimchi sowie Flohsamenschalen als zusätzliche Ballaststoffquelle genossen werden.

Was hilft bei Darm Beschwerden?

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, hoher Menge an Ballaststoffen und gesunden Fettquellen ist sehr gut für den Darm. Fermentierte Lebensmittel, Hülsenfrüchte und Flohsamen wirken besonders positiv auf den Darm. Zucker, stark verarbeitete Lebensmittel und Alkohol sollten stark reduziert werden. Heiltee mit Kamille und Schafsgarbe tut dem Darm auch sehr gut. Bei akuten Beschwerden hilft Iberogast oder Hylak.

Detox Kur

Eine Detox Kur für den Darm gibt es nicht wirklich. Ein kurzer Detox kann den Darm entlasten, aber Darmprobleme werden nicht dauerhaft gelöst. Für ein Leben mit gesundem Darm hilft nur eine darmfördernde Ernährung mit vielen natürlichen Lebensmitteln, viel Gemüse, Ballaststoffen, reduziertem Zucker und gesundem Stress-Management.

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Quellenverzeichnis

Bildnachweise

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Studien

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